Leon Berben legt hier eine zutiefst persönliche Interpretation von Bachs Meisterwerk vor. Berbens Sicht der Dinge ist dabei einerseits geprägt durch eine absolute Texttreue (z.B. bei den originalen Tempoangaben), andererseits aber auch durch eine ausgesprochen luzide Spielfreude. Berben macht hier ganz deutlich, dass für ihn das Werk keinesfalls bloße Spekulation oder sogenannte "Augenmusik" ist, sondern lebendige, ja sogar hochemotionale Musik. Auch bei der Wahl des Instruments für seine Einspielung überließ Berben nichts dem Zufall: Die 1744 erbaute Wagner-Orgel in Anger-münde mit ihren charakteristischen Farben eignet sich nämlich bestens, Bachs kunstvolle Kontrapunktik dar-zustellen.